Eine sehr nützliche Erfindung: der Flaschenzug

Diese praktische Erfindung ist erstaunlich alt, wurde nämlich schon Anfang des ersten Jahrtausends v.Chr. dokumentiert und kann davor schon lange verwendet worden sein. Wenn man sich vorstellt, wie viele Bauwerke über die Jahrtausende damit möglich wurden, kommt eine überwältigende kulturelle Leistung zusammen. Der eigentliche Erfinder des Flaschenzug unterdessen bleibt im Dunkel der Geschichte verborgen.

Wie läuft das nun im Flaschenzug ab?

Seine Erfindung dürfte weniger aus mathematisch-physikalischer Überlegung erfolgt, sondern aus praktischer Erfahrung und Beobachtung abgeleitet sein. Man entdeckte dabei, dass das Ziehen einer Last über aufgehängte Umlenkrollen leichter wurde, wenn man mehrere Rollen miteinander kombinierte, und zwar mit jedem hinzukommenden Rollenpaar noch leichter! Dass dafür die Länge des zu ziehenden Seils entsprechend länger wurde, kann als vernachlässigbar hingenommen werden. Man kann sich vorstellen, wie mit der Zahl und Anordnung von Rollen und Flaschen (die Blöcke, welche die Rollen halten) bei jeder Gelegenheit experimentiert wurde, um noch mehr Kraftleistung aus den Konstruktionen herauszuholen. Der Flaschenzug in einfachster Ausführung braucht nicht mehr als eine Rolle oben und eine Rolle unten, über die abwechselnd das Seil geführt wird. Die obere Rolle ist über der Last an einem Gerüst oder der Gebäudedecke befestigt, während die untere Rolle mit der Last verbunden wird. Das Seil läuft nun zuerst über die obere Rolle, dann die untere und wiederum nach oben zu einer Halterung, die starr die Halterung der oberen Rolle mit der Aufhängung verbindet. Wenn nun am eingeführten Seilstrang gezogen wird, hat man dort schon in dieser simpelsten Ausführung nur noch die Hälfte der Kraft aufzuwenden, die über eine einfache Umlenkrolle nötig wäre, um das Gewicht anzuheben. Und mit weiteren Rollen verringert sich der Kraftaufwand weiter, während die Ziehstrecke am Seil länger und länger wird. Statt untereinander können diese zusätzlichen Rollen auch nebeneinander, also auf einer Achse im selben Block, angeordnet sein. Von dieser Bauart sind die Geräte, die Sie zum Flaschenzug kaufen, auf Contorion anzutreffen. Eine weitere Besonderheit ist die Seilbremse, die ein Teil der Angebote beinhaltet. Sie soll durch Reibung ein plötzlich (losgelassenes) Seil abbremsen und arretieren, sodass die Last nicht zu Boden fällt.

Das Seil bestimmt größtenteils die Musik im Flaschenzug

Das Prinzip gestattet im Grunde die Verwendung von beliebig langen Seilen, da deren Länge ja nicht im Flaschenzug aufgewickelt und verstaut werden muss, sondern durchläuft. Es ist nur darauf zu achten, dass das verwendete Seil die Last auch aushält, für die der Zug ausgelegt ist. Allgemein sind Drahtseile zugfester als Hanf- oder Kunststoffseile, jedoch muss auch der Durchmesser der Rillen auf den Flaschenzugrollen beachtet werden und da passen die dürren Drahtseile wiederum schlecht auf die breiten Rollen, die für echte Seile ausgelegt sind. Diese Frage der passenden Zuordnung wird Ihnen abgenommen durch bereits vorhandene Seile in den angebotenen Produkten. Sie brauchen nur noch für eine geeignete Aufhängung am Haken zu sorgen und können den Zug sogleich einsetzen. Seilzüge dieser Art können übrigens auch horizontal eingesetzt werden und sind nicht auf das Heben und Senken beschränkt, Sie müssen nur dabei verstärkt darauf achten, dass die Seile unverdreht und mittig in ihren Rollen laufen. Auch zum Abspannen ist das Werkzeug geeignet.