Spannungsprüfer Ratgeber: Welche Varianten gibt es und was ist beim Kauf zu beachten
Redaktionsteam • 26.06.2024
Die Arbeit an stromführenden Leitungen ist stets mit einem Risiko verbunden und es empfiehlt sich daher, nicht nur Vorsicht walten zu lassen, sondern auch das korrekte Werkzeug zu verwenden. Ganz gleich ob Profi oder Hobbywerkler, im Zusammenhang mit der Arbeit an Stromleitungen kann das Thema Sicherheit gar nicht groß genug geschrieben werden. Bei handwerklich erforderlichen Arbeiten im Strombereich sollten stets Elektrofachkräfte ans Werk gehen. Wenn eine geschulte Privatperson diese Aufgaben übernimmt, muss das entsprechende Fachwissen umfangreich und erforderlich sein.
Die Nutzung von Fachwerkzeug aus dem Bereich Elektronik betrifft also insbesondere Fachpersonal. Solltest auch du dazu gehören, weißt du sehr genau, wie wichtig es ist, einen qualitativen Spannungsprüfer dein Eigen zu nennen. Ein solcher Stromprüfer gehört zur Grundausstattung für jedes Handwerkspersonal, das sich elektronischen Leitungen oder Geräten widmet. Doch welche Vorteile bietet dieses Werkzeug und gibt es Unterschiede, die du beim Kauf beachten solltest? In unserer Übersicht klären wir dich zu allen wichtigen Facetten zum Thema Spannungsprüfer auf.
Was ist ein Spannungsprüfer?
Für Neulinge im Bereich der Stromarbeiten möchten wir die Gelegenheit nutzen und kurz eine Erklärung liefern, was ein Spannungsprüfer überhaupt ist und wofür er verwendet wird. Im Grunde ist der Name Programm, denn mit diesem unterstützenden Werkzeug bist du imstande, zu überprüfen, ob sich auf einem elektrischen Gerät oder einer Stromleitung Spannung befindet. Bei Elektrikern gehört der Prüfer fest zum Handwerksinventar, aber auch in anderen handwerklich aufgestellten Branchen ist dieses Werkzeug eine gute Erweiterung des Werkzeugkoffers. Prüfer für den Haushaltsbereich sind für ungefähr 100 und 250 Volt ausgelegt. Professionelle Spannungsprüfer können aber auch mit Werten über 1.000 Volt arbeiten.
Im Griff ist ein Widerstand integriert. Dieser sorgt dafür, dass der Anwender keinen unerwünschten Stromschlag erfährt. Zum Überprüfen der Spannung bringt man die Spitze des Werkzeugs mit dem blanken Kontakt des Prüfgegenstandes in Verbindung. Durch die Betätigung eines Knopfes am Prüfer schließt man den Stromkreis. Sollte noch ein unerwünschter Strombetrieb auf der Messstelle vorhanden sein, wird dich der Spannungsprüfer durch ein Aufleuchten der Meldelampe entsprechend darüber informieren. Ist dies der Fall, solltest du den Strom für die gewünschte Stelle abstellen, um sicher weiterarbeiten zu können. Ein zweipoliger Spannungsprüfer ist mit einem weiteren Kontaktstab ausgestattet. Bei diesen Geräten müssen beide Enden angeschlossen werden, um das Vorhandensein von Spannung zu überprüfen.
Kauf-Tipps: Diese Punkte solltest du beim Kauf von einem Spannungsprüfer beachten
Bevor wir auf die verschiedenen Varianten im Bereich Spannungsprüfer eingehen, möchten wir dir einige Kaufkriterien ans Herz legen, welche du beim Kauf des Werkzeugs berücksichtigen solltest. Bedenke stets, dass ein Spannungsprüfer ein Feinwerkzeug ist und daher sehr genaue Ergebnisse liefern muss. Selbst die kleinsten Werte im Volt-Bereich müssen zuverlässige angezeigt werden. Ziehe einen Spannungsprüfer mit einer digitalen Anzeige in Betracht, denn durch diese hast du die Chance, den Messwert haargenau abzulesen. Bei solch einer Arbeit ist kein Platz für Spielraum, sondern nur für exakte Werte.
Die nachfolgenden Kriterien sollten beim Kauf eine besonders wichtige Rolle spielen:
- Gleichstrom sowie Wechselstrom sollten messbar sein
- Messkategorie: Cat I bis Cat IV
- Isolierung
- Durchgangsprüfung
- Widerstandsmessung
Für einpolige Prüfer gelten in Deutschland die DIN VDE 0680-6 und zweipolige Werkzeuge dieser Art müssen die DIN 0682-401 sowie DIN IEC 61010-1 erfüllen. Anhand der sogenannten Cat-Messkategorien kannst du den genauen Einsatzbereich des Spannungsprüfers ablesen. Hier ergibt sich folgende Aufteilung:
- CAT I: Messungen an Stromkreisen außerhalb des regulären Stromnetzes
- CAT II: Messungen an Stromkreisen, die in Verbindung mit einem Niederspannungsnetz stehen
- CAT III: Messungen im Bereich von Gebäudeinstallationen
- CAT IV: Messungen im Quell-Bereich von Niederspannungsinstallationen
Tatsächlich spielen auch die Maße und das Gewicht des Prüfers eine Rolle, denn wenn du über einen längeren Zeitraum mit diesem Werkzeug hantierst, kann ein Gewicht von mehreren Hundert Gramm eine unhandliche Bedienung mit sich bringen. Ein Gewicht zwischen 100 bis 300 Gramm ist für einen Spannungsprüfer angebracht und macht eine angenehme Nutzung bei der Arbeit möglich. Letztlich ist es natürlich in Ordnung, auch auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten, doch die Qualität und Funktionalität eines Spannungsprüfers gehören stets an erster Stelle.
Was ist ein berührungsloser Spannungsprüfer?
Der berührungslose Spannungsprüfer wird unter Fachleuten auch gerne Prüfstift genannt und das resultiert aus der Tatsache, dass dieses Werkzeug äußerlich durchaus das Erscheinungsbild eines dicken Filzstiftes vorweist. Diese Variante ist mit einer Sonde ausgestattet und bietet den großen Vorteil, dass kein direkter Kontakt mit der Steckdose oder einem Kabel von Nöten ist. Dennoch kommt es zu einer Messung der Spannung. In erster Linie dienen diese Spannungsprüfer der erhöhten Sicherheit, aber sie sind darüber hinaus vorteilhaft bei der Auffindung von Kabelbrüchen. Es gilt zu beachten, dass du mit einem berührungslosen Spannungsprüfer lediglich Wechselstrom messen kannst.
Was ist ein digitaler Spannungsprüfer?
Bei einem digitalen Prüfer erfolgt die Datenauswertung über einen Mikrocontroller. Das Messergebnis kannst du dann auf einem meist recht großen Display nachverfolgen. Digitale Geräte stehen für genaue Messergebnisse und sind deswegen empfehlenswert, wenn es an die Detailarbeit geht. Diese Geräte sind normalerweise zweipolig und in der Lage, Spannungsbereiche zu messen, die bis zu einem Wert von 1.400 Volt reichen. Du solltest beachten, dass es sich bei digitalen Spannungsprüfern um batteriebetriebene Geräte handelt. Ein Aufladen vor der Nutzung ist daher ein Muss. Ein großer Pluspunkt sind die angebotenen Zusatzfunktionen. Dazu können die nachfolgenden Funktionen gehören:
- Widerstandsmessung
- Drehfeldmessung
- Durchgangsprüfung
- Polaritätsprüfung
Sicherheitsaspekte bei der Verwendung eines Spannungsprüfers
Mit einem Spannungsprüfer testen ist mit einigen Sicherheitsmaßnahmen verbunden. Die korrekte Anwendung von einem solchen Prüfer hat höchste Priorität, denn die Arbeit mit Elektrizität ist mit Gefahren verbunden. Du solltest vor jeder Nutzung des Spannungsprüfers checken, ob das Werkzeug tadellos einsatzfähig ist. Auch Werkzeuge können einen Defekt vorweisen und sollte dies hier der Fall sein, kann dies für dich schlimme Folgen mit sich bringen. Ein simpler Funktionstest gibt dir Aufschluss darüber, ob eine einwandfreie Funktionalität des Prüfgerätes gewährleistet ist.
Dafür musst du den Prüfer lediglich einschalten und die Spitzen der beiden Sonden in Kontakt bringen. Leuchtet nun das entsprechende Kontrollfeld oder das Lämpchen auf, ist dies ein guter erster Schritt. Es empfiehlt sich danach, noch einen Stromkreis zu testen, bei dem man den genauen Spannungswert kennt. Idealerweise sollte dieser niedrig sein, um eine Gefahr auszuschließen, sollte doch ein Defekt bei dem Prüfer vorhanden sein. Fallen beide Tests positiv aus, kannst du den Spannungsprüfer bedenkenlos für deine Arbeit verwenden.
Ein weiterer Sicherheitstipp betrifft Menschen, die über einen Herzschrittmacher oder einen integrierten Defibrillator verfügen. Diese sollten dringend darauf verzichten, einen einpoligen Spannungsprüfer zu nutzen. Bei der Schließung des Stromkreises über den Körper könnte es zu fatalen Folgen kommen! Hier empfiehlt sich eine detaillierte Fachberatung, um Unfälle auf der Baustelle zu vermeiden.