Garten winterfest machen – 6 wichtige Tipps

Was Sie vor Wintereinbruch unbedingt beachten sollten

Vor den ersten kalten Wintertagen stehen im Garten wichtige Arbeiten an, damit Pflanzen und Bäume den Frost und die strenge Witterung gut überstehen und der Garten im nächsten Frühjahr wieder blüht und grünt. Je nach Witterung kann es sinnvoll sein, früher oder später mit den Arbeiten zu beginnen. Als Faustregel gilt jedoch die alte Gartenweisheit, dass bis zum 21. Oktober der Garten winterfest sein sollte. Wir zeigen, welche Arbeiten bis zum Wintereinbruch erledigt werden sollten.

Baumbeschnitt nach dem Laubfall

Je nach Baumart kann der ideale Zeitraum für den Baumschnitt variieren. Eine gute Jahreszeit ist prinzipiell für Obstbäume zum Beispiel im Herbst, kurz vor Beginn des Winters, wenn keine Blätter mehr die Sicht auf Äste und Zweige behindern. Nach dem Laubfall sollten Triebe zurückgeschnitten und abgestorbenes Geäst entfernt werden – jedoch auf keinen Fall bei Frost und Nässe. Ansonsten können die empfindlichen Zweige brechen und Schnittwunden nicht heilen.

Frühlingsblüher im Herbst pflanzen

Wer im Herbst schon den Frühling pflanzt, bleibt nicht nur einer altbewährten Devise treu, sondern sorgt auch dafür, dass die Frühlingsblüher an ihrem neuen Standort Wurzeln schlagen und sich entwickeln können. So können die Zwiebeln den Winter gut überstehen und im nächsten Frühjahr zeigen sich Tulpen, Narzissen und Co. in voller Blütenpracht. Die beste Zeit für das Pflanzen der Frühlingsblüher-Zwiebeln ist circa von September bis November, je nach konkreter Wetterlage.

Rosen langsam auf die Kälte vorbereiten

Kaum eine andere blühende Schönheit ist so anspruchsvoll wie die Rose. Bereits ab Herbst sollten daher die ersten Vorbereitungen für die Überwinterung getroffen werden. Düngen ist ab jetzt Tabu und vor den ersten kalten Herbstnächten werden alle Blüten und Knospen sowie Laub von der Pflanze entfernt bis beim ersten Frost schließlich abgestorbenes und krankes Gehölz sowie Laub von der Pflanze entfernt wird.

Zum Schutz vor Frost und Kälte wird um die Stämme der Rosenpflanzen locker Erde aufgehäuft. Tannenzweige, die um die Äste gebunden werden oder Jutesäcke und Frostschutzvliese, die Krone und Stämme der Pflanzen umhüllen, bieten den Rosen zusätzlich einen guten Kälteschutz.

Balkonpflanzen vor der Kälte schützen

Im Gegensatz zu Gartenpflanzen sind Balkonpflanzen in Kübeln und Kästen der Winterkälte stärker und direkter ausgesetzt. Hinzu kommt, dass viele der Gewächse nicht winterhart sind und somit nicht dafür geeignet, den Winter ohne Schutz im Freien zu verbleiben. Sie sollten während der kalten Jahreszeit an kühlen und dunklen Orten wie zum Beispiel im Keller gelagert werden. Wer die Pflanzen zusätzlich zurückschneidet, hemmt ihren Wachstum und sorgt dafür, dass Energie eingespart wird.

Auch winterharte Balkonpflanzen benötigen Unterstützung, um die kalten Tage unbeschadet zu überstehen. Auf dem Balkon verbleibende Blumentöpfe sollten mit Vlies, Noppenfolie oder Jutesäcken umwickelt werden, jedoch nie die komplette Erde. Zusätzlich kann die Erde mit Tannen- oder Fichtenzweigen bedeckt und die Gefäße auf Holzplatten oder Styropor gestellt werden.

Hecken zurückschneiden

Ob Feldahorn, Hainbuchen oder Kirschlorbeer: Alle diese Heckenpflanzen sollten mindestens einmal im Jahr gestutzt werden. Der letzte Rückschnitt kann bereits im September erfolgen. Wichtig ist, dass die Triebe bereits ihr Triebwachstum (je nach Wetterlage) eingestellt haben.

Beim Zurückschneiden sollten abgestorbene Äste und Laub von der Hecke entfernt und diese wieder zu ihrer Wunschform zurückgeschnitten werden. Wichtig dabei: Nicht zu viel abschneiden, nur die Menge, die tatsächlich hinzugewachsen ist.

Obstbäume anstreichen

Für eine ertragreiche Ernte im kommenden Jahr benötigen Obstbäume eine besondere Pflege. Damit die empfindliche Baumrinde bei Frost und Kälte keinen Schaden nimmt, sollte vor Beginn des Winters der Baumstamm mit weißer Farbe angestrichen werden. So bleibt die Rinde elastisch und auch die Baumkrone kann noch optimal mit Nährstoffen versorgt werden.

Dieser Farbanstrich ist bei jungen Obstbäumen besonders wichtig. Ist die Farbe verblasst, bewirkt sie auch keinen Frostschutz mehr. Es lohnt sich daher, auf hochwertige Farbe zu setzen, die den ganzen Winter über Schutz spendet.

Laub vom Rasen entfernen und als Bodenmulch einsetzen

So schön das farbenfrohe Herbstlaub auch aussieht, auf dem Rasen sollte es den Winter über nicht liegen bleiben, sonst drohen im Frühjahr gelbe Stellen. Auf Beeten, Wegen und unter Bäumen kann es hingegen als Schutzschicht gegen Frost eingesetzt werden. Es dient hier als natürlicher Bodenmulch, der schützt, Nähstoffe liefert und kleinen Lebewesen eine Heimat bietet.

Gartenmöbel einlagern

Winterharte Gartenmöbel aus Aluminium oder Edelstahl oder auch aus Teakholz oder Robinie können unter geeigneten Schutzhüllen problemlos im Freien überwintern. Wichtig ist dabei eine gute Material- und Verarbeitungsqualität. Holzmöbel aus Buche oder Fichte gehören hingegen zu den Möbeln, die in jedem Fall drinnen eingelagert werden sollten. Andernfalls können sonst schnell Risse im Lack entstehen, die Schimmel oder Schädlingsbefall begünstigen.

Eine Lagerung im geschützten Innenbereich macht jedoch generell für alle Gartenmöbel Sinn. So sind sie vor witterungsbedingten Farbveränderungen geschützt und Verschmutzungen, die durch nasskaltes Winterwetter auftreten, müssen im Frühjahr nicht mühsam entfernt werden.

Brunnen und Wasserspiele frostsicher isolieren

Brunnen und Wasserspiele sollten für den Winter mit einer Schutzfolie abgedeckt werden. Alle Pumpen werden abgebaut in Wassereimern gegen den Verschleiß gelagert. Nicht fest installierte Brunnen (wie z. B. Terrassenbrunnen) ziehen um in trockene, frostsichere Räume wie den Wintergarten.

Um Frost- und Kälteschäden an Wasserleitungen zu vermeiden, werden diese vor Beginn der Kälteperiode komplett entleert. Außen liegende Rohre sollten zusätzlich mit geeigneten Dämmmaterialien isoliert werden.