Talkum

Talkum ist nichts anderes als zerriebener Speckstein und damit ein natürlicher Rohstoff, chemisch gesehen eine Magnesium-Silikat-Hydrat Verbindung. Man macht es sich als Pflegemittel und Trennmittel von gummiartigen Materialien zunutze, neben anderen Verwendungen.

Trennen, Reibung aufheben und gleiten lassen mit Talkum

Unter dem Mikroskop sieht man die blättrig-kristallinen, schuppenartigen Strukturen des Talkums, die ihre Wirkung bei Kontakt mit Gummis unter Beweis stellen. Wenn solche Oberflächen nämlich damit bestäubt werden, verkleben sie nicht mit anderen Materialien derselben oder ähnlicher Art. Das Talkum kann an die Stelle von Schmierstoffen treten und durch seine trennenden Eigenschaften eine geringere Flächenkohesion erzeugen - in der Folge wird die Haftung und Reibung verringert und Gegenstände gleiten besser aneinander. Das Pulver wirkt wasserabweisend und ist weich, wird darum während seines Einsatzes als Gleitmittel nichts durch Abschliff oder dergleichen beschädigen. Man kann es zwischen Kabelummantelungen finden, wenn mehrere solcher ummantelter Kabel nochmals in einer gemeinsamen Isolationshülle zusammengefasst sind. In der Montage von Zweirädern wird es gern verwendet zwischen Reifen und Schlauch. Darüber hinaus wirkt Talkpuder auch als All-Purpose-Little-Helper bei Alltagsnervereien wie quietschenden Schuhsohlen oder wo immer irgendetwas reibt und eine unerwünschte Geräuschkulisse erzeugt. Da das Pulver natürlich nicht auf ewig an Ort und Stelle bleibt, ist die Bestreuung von Zeit zu Zeit zu wiederholen. Es ist kein teures Produkt, wie Sie sich hier auf Contorion überzeugen können, mit dem man sparsam umgehen müsste.

Weitere und sehr spezielle Verwendungen für Talkum

Sportler können Talkpulver wie das ähnliche Magnesiumcarbonat zum Einreiben von Körperteilen, insbesondere Handflächen, verwenden, um beim Geräteturnen die Reibung mit Sportgeräten herabzusetzen und den Handschweiß zu binden. Das ist zum Beispiel am Reck üblich, wo eine Stange fest umklammert wird, während man darum rotiert. In der Zellstoffindustrie wird Talkum als Füllstoff verwendet, dasselbe kann auch von der Lackindustrie und anderen Anwendern gesagt werden. Talksubstanz wird sogar in der Medizin in der Talkumpleurodese eingesetzt für eine gewollte Verklebung des Rippenfells mit der Lungenoberfläche, ist dann aber speziell für medizinische Zwecke hergestellt worden und hat den Anforderungen der Sterilität zu entsprechen, außerdem garantiert asbestfrei zu sein. Die Herstellung dafür ist so fein, dass sogar die Körnchengröße des Talkumpulvers bestimmt wird. Für die Lebensmittelindustrie ist Alkum unter Nummer E 553b als Trägersubstanz für Farbstoffe oder als Trennmittel als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Die Pharmaindustrie bedient sich der Eigenschaften des Pulvers als Pudergrundlage und als Gleitmittel bei der Tablettenproduktion.